RÖMERDENKMAL

Info-Tafel mit ausführlicher Darstellung aller historischen Aspekte

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Die Statue zeigt Caesar, den Blick nach Osten gegen das noch zu erobernde Germanien gerichtet, als Feldherrn, der sich mit Konstruktionsplänen für eine Brücke beschäftigt. Er soll der Erste gewesen sein, der je eine feste Brücke über den Rhein geschlagen hat. So steht es auch in lateinischer Sprache auf der Rückseite, in die Lehne des Militärstuhls eingemeißelt:

C. . IVL. . CAESAR
FLVMINI . PONTEM . PRIMVS
IMPOSVIT
A . A . CHR . N . LV.
G. Iul. Caesar / hat über den Fluss eine Brücke als erster / errichtet / im Jahr vor Chr. Geb. 55.

Nach heutiger Kenntnis dürfte sich dies im Raum von Neuwied abgespielt haben. 1898 allerdings, beim Bau der ersten modernen BonnBeueler Brücke, glaubte man noch, dass es hier bei uns geschehen sei. Daher war diese Caesar-Statue zunächst zum Schmuck dieser Brücke (Vorgängerin der Kennedybrücke) am Bonner Treppenabgang (heute Oper) aufgestellt worden. Sie wurde nach einem Entwurf des Berliner Bildhauers Gotthold Riegelmann geschaffen, dem die künstlerische Gestaltung des Brückenbauwerks insgesamt oblag.

Nach der Sprengung der Brücke am 8. März 1945 galt die Statue als verloren. Bis der Denkmal- und Geschichtsverein Bonn-Rechtsrheinisch e. V. sie 1979 wieder entdeckte, ihre Restaurierung veranlasste und ihr 1989 hier – nach einem Zwischenaufenthalt am Mehlemschen Haus (neben der Kennedybrücke) – einen neuen sinnvollen Standort verlieh. Die Bonner Steinmetz-Innung schuf das Postament dazu. Für einen der Siegmündung nahen Rheinübergang Caesars wäre zwischen Sieg und Siebengebirge kein anderer Platz topographisch geeigneter gewesen als die Stelle, an der wir uns befinden. Auch der römische Feldherr Drusus muss um 11 v. Chr., wenn die – allerdings bei Historikern höchst umstrittene – Auslegung eines Textes des antiken Schriftstellers Florus gelten soll, seine Rheinbrücke hier errichtet haben:

BONNAM ET GESONIAM CUM PONTIBUS IUNXIT
CLASSIBUSQUE FIRMAVIT.
Bonn und Gensem durch Brückenschlag verbunden und mit Flottenstation gesichert.

Auf diesen Text stützt sich immerhin die Terminierung der 2000-Jahrfeier Bonns 1989. Der Rheindeich (von 1924/26, erhöht 2010/11) verläuft hier nämlich auf einer ehemaligen Insel, der sich weitere Erhebungen bis zur Flussrinne hin anschließen, die ihrerseits so sehr von Klippen und Untiefen durchsetzt war, dass sich geländemäßig für ein Überqueren genau hier die besten Voraussetzungen boten. Daher hatte schon in vorgeschichtlicher Zeit ein vom Siegerland durch das Siegtal bis zur Maas führender Verkehrsweg hier seine Rheinfurt gefunden. Auch die Römer haben während ihrer über 400-jährigen Anwesenheit hier einen geregelten Fährverkehr unterhalten, der die ständige Verbindung des – genau gegenüberliegenden – Legionslagers mit seinem rechtsrheinischen Außenposten (heute Platz der Doppelkirche) und dem Militär- und Wirtschaftsterritorium des Beueler Hinterlandes garantierte.

Nach dem Abzug der Römer war genau hier – auf der Trasse Arnoldstraße–Augustusring – eine feste Fährverbindung verblieben, für die beispielsweise noch 1314 vom Stift Schwarzrheindorf eine Tarifordnung erlassen wurde. Einer der Gründe dafür, dass Ende des 16. Jahrhunderts nicht weit von hier der Friedhof der Bonner Jüdischen Gemeinde entstehen konnte, dürfte in diesem Fährplatz zu suchen sein. Später ist der Fährbetrieb nach Süden zur heutigen Stelle verlegt worden. Noch lange Zeit aber hießen hier die Straßen auf beiden Rheinseiten „Fährgasse“. Der neuzeitliche Schiffsverkehr auf dem Rhein, für den die Klippen und Untiefen des Strombetts ein gefährliches Hindernis darstellten, wurde im 19. Jahrhundert durch eine Signalstation („Wahrschau“) geregelt, die ihren Standort nördlich von hier, an der Flussbiegung in Höhe der heutigen Kläranlage (kurz vor dem Jüdischen Friedhof) hatte. Erst nach technischen Sprengungen, die sich von 1880 bis 1915 hinzogen, wurde die vorgeschichtliche, dann römische Rheinfurt zugunsten der heutigen Fahrrinne geglättet.