Jahresrückblick 2023 des Vereins

Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Mitglieder!

Wir wollen einen kurzen Rückblick auf unser Vereinsgeschehen im Jahr 2023 werfen.

Aktuelle Informationen darüber, insbesondere zu unseren Veranstaltungen, waren laufend auf unserer Homepage im Internet zu verfolgen: www.denkmalverein-bonn.de. Dort regelmäßig hineinzuschauen, das lohnt sich! – Auch lassen wir Ihnen seit langem per E-Mail-Informationen zukommen. Wenn Sie diese bisher nicht erhalten haben sollten, dann liegt das daran, dass wir von Ihnen keine E-Mail-Adresse besitzen (ausschließlich für solch informatorische Zwecke!). Daher unsere herzliche Bitte:

Lassen Sie uns Ihre E-Mail-Adresse zukommen! Bitte an: denkmalverein-bonn@t-online.de

Auf der Jahreshauptversammlung im April haben der Vorsitzende und alle Aktiven Arbeitsberichte über ihre Ressorts erstattet – die Sie gerne in unserer Geschäftsstelle abrufen können. – Bei den Vorstandswahlen kam es im Wesentlichen zur Bestätigung der bisherigen Besetzung (Auflistung am Briefende!).

Neu hinein gewählt wurden Bernd Müller (Geschäftsführung) und Carola Nathan (Bibliothek). Nicht mehr kandidiert hatte Jochen von Thülen, dem umso mehr für sein ideenreiches Engagement gedankt worden ist. – Zum Ehrenmitglied wurde Dr. Friedrich Gebhardt, unser verdienter Bilderarchivar, berufen.

Das Bemühen um unser Bürgermeister-Stroof-Haus macht allseits Freude. Freitags und sonntags rund ums Jahr ist das Haus für Besucher geöffnet. Gerne würden wir auch samstags öffnen – wenn wir dafür Unterstützung hätten! Vielleicht wollen ja gerade Sie uns dabei helfen!

Kommen Sie doch ganz unverbindlich mal vorbei! – Im Hof des Stroof-Hauses mussten die gewaltigen Thuja-Bäume gefällt werden. Sie wurden durch zwei Linden in barockem Formschnitt denkmalgerecht ersetzt. – Unsere stattliche Grenzsteine-Sammlung wurde erweitert, vor allem aber neu arrangiert. – Innerhalb des Hauses wurde das Sitz-Mobiliar des Vortragsraums erneuert.

Unsere Sammlungen wurden erweitert. Unsere historische. Fach-Bibliothek ist auf dem Laufenden. Obwohl „Präsenz-Bibliothek“, können Mitglieder Bücher entleihen, von Sonntag bis Freitag („Wochenleihe“). – Die Archive wurden um mehrere private Zueignungen, darunter originale Stroofsche Dokumente, erweitert. Deren Transkription ist eine anhaltende Aufgabe; auch hier würden wir uns über Unterstützung freuen! – Unser Antiquariat ist komplett aufgearbeitet, und die Bestände sind detailliert erfasst, so dass die Auswahl vor Ort erleichtert ist und jetzt auch auf digitalem Wege Käufe möglich sind. – Unser Bilderarchiv hat einen gewissen Abschluss gefunden; es kann von jedermann genutzt werden. – Unsere „Beueler Zentrale für Familienforschung“ ist voll funktionsfähig: Jeder, der sich auf die Spur seiner Vorfahren begeben möchte, sollte bei uns – kostenlosen! – Rat einholen.

Bezüglich unserer Denkmalpflege-Bemühungen dürfen wir an die Combahn-Denkmalbereichssatzung erinnern, die bekanntlich durch unsere Initiative auf den Weg gebracht worden ist. – Unser Bemühen um die Sicherung der Vilicher Grabkreuze, die bekanntlich bis in die Gotik zurückreichen, hat erste Früchte getragen: Zwei von der TH Köln gesicherte Kreuze werden jetzt in der Vilicher Kirche aufgestellt.

Zwei Wegekreuze wurden von der Stadt (SGB) dankenswerterweise restauriert: Das sog. Schöffenkreuz von 1663 (unterhalb des Stroof-Hauses, Ecke Käsbergstr.) sowie das älteste im gesamten Stadtbezirk, von 1638 (gegenüb. Einmündung der Straße Mühlenberg in die Stiftsstr.). – Auch unser Römerdenkmal auf dem Rheindamm, das arg vandalistisch ramponiert worden war, konnte wieder hergestellt werden.

Bei verschiedenen denkmalgeschützten Häusern, die unbewohnt und vom Verfall bedroht sind, bemühen wir uns anhaltend um bauliche Sicherung. – Eine mittelalterliche Brunnenanlage, der Verschüttung droht, möchten wir virulent erhalten. – Für die städt. Denkmalbehörde erarbeiten wir die wiss. Grundlagen für den Denkmalschutz des Beueler Combahnfriedhofs, dito für den Bergfriedhof in Küdinghoven.

Wir haben uns auch um Naturdenkmäler gekümmert, so um eine grundführende Bewässerung der Riesen-Mammutbäume, insbesondere an der Vilicher Kirche, wie auch um eine Sicherung des nördlichsten Scilla bifolia/Blaustern-Vorkommens im Rheintal, auf dem Finkenberg, – In Vilich konnten wir uns  über die lange reklamierte Nachpflanzung der „Dorflinde“ oberhalb des Stroof-Hauses (zur Kaschierung des dortigen unförmigen Massivbaus/ehemals Gaststätte Düsterwald) freuen.

Wir üben weiterhin Druck auf die Stadt aus zur Wiederherrichtung der Archäolog. Stätte aus dem 11. Jh. Steinerhäuschen in Oberkassel. Wir wollen, dass diese in den anliegenden HärlePark integriert wird. Desgleichen sind wir um archäolog. Erkundungen um die Burg Limperich auf dem Finkenberg und die Ruine Möllestomp am Limpericher Rheinufer bemüht. – Wir haben festgestellt, dass es in der Geislarer Feldmark ein weiteres Römisches Übungslager gegeben hat. Auch innerhalb des Ortes Vilich ist ein solches ergraben worden. Der Bericht darüber kann bei uns angefordert werden, auch die bisherigen Berichte über die einzigartigen Funde aus den Grabungen von 2018/20 an der Niederkasseler Straße!

Erneut ist wichtige Geschichtsliteratur über das rechtsrheinische Bonn erschienen, von Dr. M. van Rey, dem ehem. Stadtarchivar, sowie von Dr. Andrea Stieldorf, Professorin in Bonn, letztere über das älteste Stiftssiegel von Vilich („Typar“) aus dem 13. Jh. sowie über die frühesten Vilicher Siftsurkunden (alle in farbigen Bildern). Auch der von uns veranstaltete Vortrag von Johanna Beutner in der Vilicher Kirche über deren mittelalterl. Vorgängerbasilika liegt jetzt gedruckt vor. – Alle Bücher sind schon in unserer Bibliothek, wo sie auch eingesehen werden können (Der Große Salon ist ja unser Lesezimmer!). Außerdem wollen wir dem Beueler Maler Helmut Degenhard mit einer Monographie aus seiner bedauerlichen Unbekanntheit heraushelfen.

Nach mehrjährigem Bemühen ist es uns gelungen, Vilicher Straßen mit historischen Namen zu belegen: Gerberga-Straße entlang der Beueler Friedhofshalle (Umbenennung der bisherigen Gerhardstraße) sowie Mathilda-Straße (Umbenennung der Gartenstraße ab Schultheißstraße bis B 56). Gerberga ist die Mutter Adelheids, Mathilda die Erbauerin der ehemaligen staufischen Wallfahrtsbasilik (s. Vortrag Beutner!). Beide sind von hochadeligem Geschlecht, die eine mit den Ottonen und den Karolingern verwandt; die andere ist Tochter der Ezzonen. – Wir werden jeweils erklärende Zusatzschilder anbringen.

Die von uns erstellten und auf den Weg gebrachten digitalen Audioguide-Denkmaltouren, mehrsprachig, dazu eine eigenständige Kinder-Tour, werden rege besucht: „Vilich bis Beuel“ und „Beuel bis Pützchen.“. Außerdem bieten wir eine Audio-Tour innerhalb des Stroof-Hauses an, Führer durch alle seine Räume.

Wir bemühen uns weiterhin, mit Veranstaltungen im Stroof-Haus („StroofKolleg“) und Exkursionen unsere vielen interessierten Mitglieder – inzwischen sind es über 350 – mit unserer Geschichte und mit deren sichtbaren Zeugnissen, den Denkmälern, in Berührung zu bringen. In diesem Jahre haben wir eine Vielzahl solcher Veranstaltungen durchgeführt; ein Highlight war die denkmalgeleitete Busfahrt in das hochwasserruinierte Ahrtal; ein anderes war einmal mehr der Tag des Offenen Denkmals.

Unser Veranstaltungsprogramm für 2024 werden wir im Januar vorlegen.

Mit allen guten Wünschen zum Jahreswechsel

Carl J. Bachem, Vorsitzender – Claudia Knöfel, Stellv. Vorsitzende– Bernd Müller, Geschäftsführer Johannes Junglas, Schatzmeister  –  Carola Nathan  –  Angela Neuhaus  –  Dorothee Norbisrath

Ende Dezember 2023

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