Weitere Grenzsteine im Bürgermeister-Stroof-Haus

Weitere Grenzsteine im Bürgermeister-Stroof-Haus

Der Denkmal- und Geschichtsverein hat eine große Schenkung historischer Markierungssteine erhalten, an die 20 Stück. Damit ist seine weit bekannte Sammlung zu einer der größten unserer Region angewachsen.

Solcherlei Steine wurden seit der Barockzeit zur Abmarkung von Grundstücken (“Flursteine” oder “Gütersteine”), aber auch von ganzen Landschaften oder gar Herrschaftsgebieten (“Grenzsteine”) verwendet. Sie haben diese Funktion aber seit den modernen Katasterarbeiten des 19. Jahrhunderts eingebüßt und sind seitdem zunehmend zu begehrten Sammelobjekten geworden. Entsprechende Stücke stehen heute in beträchtlicher Zahl und Vielfalt im Hof des Bürgermeister-Stroof-Hauses in Vilich.

Dazu gehören beispielweise Steine des Kurfürstentums Köln und des Herzogtums Berg, deren Staatsgrenze bis zu Napoleon quer durch den heutigen Stadtbezirk Beuel verlief. Sie werden begleitet von Steinen des Stiftes Vilich, der Kommende Ramersdorf und der Abtei Heisterbach und manch weiterer Herrschaften unserer Region. Ebenfalls gehören dazu ehemalige Markierungssteine, die von Fischereirechten an Rhein und Sieg oder von Bergbauermächtigungen der Alaunfabrikation im Ennert zeugen – und viele andere mehr. Ergänzt werden sie von “Meilensteinen”, die früher entlang der Landstraßen standen. Alle zusammen bilden sie eine Sammlung von besonderem kulturhistorischen Wert.

Die neuerliche Schenkung stammt aus dem Nachlass des verstorbenen Vereinsmitglieds Wilhelm Schellhase in Küdinghoven. Er hatte sie über Jahrzehnte gesammelt und in seinem Garten präsentiert. Sie sind jetzt zunächst nur provisorisch aufgestellt, da der Hof ohnedies umgestaltet werden muss. Dennoch können sie dort, wie auch alle bisherigen Sammlungsstücke, derzeit in Augenschein genommen werden Das ist während der normalen Öffnungszeiten möglich – freitags und sonntags von 15 bis 18 Uhr. Überdies liegt dazu auch ein Informationsblatt bereit.

Die Bilder zeigen einen Teil der bisherigen Ausstellung und, soweit die Steinen dicht gedrängt stehen, den aktuellen Neuerwerb.