Dass die ältesten Bonner Türme in Beuel stehen, dürfte nur den wenigsten bekannt sein. Die Wohntürme der Burgen von Limperich, Vilich (Lede) und Rheindorf (Wolfsburg) stammen aus dem Mittelalter, der Möllestomp am Limpericher Rheinufer vielleicht ja sogar noch aus der Römerzeit. Der interessanteste von allen aber dürfte der Kirchturm von Küdinghoven sein, an die 1000 Jahre alt.
Mit seinem verborgenen Treppenhaus ist er eine absolute Rarität. Zunächst der Flieh- und Wehrturm der Bevölkerung, war er bis zur Säkularisation immerhin auch der Ort, in dem die bergische Unterherrschaft Küdinghoven ihre Akten hütete. Dieser Kirchturm, bis hinauf in die Glockenstube, ist das Ziel des StroofKOLLEGs des Denkmal- und Geschichtsvereins Bonn-Rechtsrheinisch e.V.
Zugleich werden natürlich die Kirche selbst besichtigt, eines der ganz wenigen klassizistischen Langhäuser unserer Region, und der benachbarte Grabkreuzegarten, der die historischen Steinkreuze des 17. und 18. Jahrhunderts bewahrt, darunter Pestkreuze von 1666. Schließlich soll auch an den Bonner Maler Leo Breuer erinnert werden, dessen Grabstätte auf dem Küdinghovener Kirchhof auf Initiative des Denkmalvereins zu einem städtischen Ehrengrab erhoben worden ist. Jüngst noch hatte der Verein ja in seinem Bürgermeister-Stroof-Haus eine Bilderausstellung dieses bedeutenden Konstruktivisten präsentiert.
Die Veranstaltung am Samstag, dem 8. Oktober 2022, steht unter der Leitung von Carl J. Bachem und Johannes Junglas. Sie beginnt um 15.00 Uhr an der Kirche St. Gallus am Eingang. Kosten entstehen nicht; um eine Spende zur Unterhaltung des Stroof-Hauses wird gebeten. Anmeldung ist nicht erforderlich.
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