Stroof-Kolleg “Kurioses aus der Ahnenforschung”

Ein voller Erfolg war das Stroof-Kolleg “Kurioses aus der Ahnenforschung”. Die St. Augustiner Referentin Waltraud Boß, Genealogin aus Berufung, berichtete aus ihrem reichhaltigen Erfahrungsschatz, den sie im Laufe der Jahre gesammelt hat.

Und so manches Mal schmunzelten die Gäste, als sie zum Beispiel hörten, dass es früher “Kleinwagenhilfsbremser” und “Sparkassengegenbuchführer” gegeben haben muss, waren diese doch als Berufsbezeichnungen in amtlichen Urkunden eingetragen.


Und überhaupt: Es hing viel davon ab, was der Standesbeamte in frühreren Zeiten aufzeichnete, wenn er sich dazu anschickte, z.B. eine Tauf- oder Sterbeurkunde zu verfassen. Ein Mitglied der Mendener Familie Hinterkeuser, das nach Lohmar zog, wurde amtlicherseits als “Hennekeuser” geführt, weil der Standesbeamte es eben so verstanden hatte. Wechselte ein anderer der “Hinterkeusers” seinen Wohnsitz hingegen nach Heumar und übermittelte dem dortigen Standesbeamten seinen Namen, so schrieb dieser womöglich “Hinterkausen”.


Die Quintessenz: Es ist also gleich, ob jemand in unserer Region Hinterkeuser, Hennekeuser oder Hinterkausen heißt – er oder sie dürfte Mitglied derselben Familie sein.

Ein großer Vorteil, so Waltraud Boß, seien die frühen Personenstandsregister im Rheinland mit ihren standesamtlichen Eintragungen. Diese habe es hierzulande bereits seit 1810 gegeben, in anderen Gebieten wurden sie von den Preußen erst ab 1875 eingeführt.

Waltraud Boß hat die >Beueler Zentralstelle für Familienforschung< des Denkmal- und Geschichtsvereins Bonn-Rrh.übernommen und wird dort regelmäßig jeden ersten Montag im Monat um 17 Uhr eine öffentliche Sprechstunde für Jedermann anbieten. Anmeldungen sind erwünscht (waltraud.boss@koeln.de). Die Beratung ist kostenlos; Spenden für die Unterhaltung des Stroof-Hauses werden begrüßt.