Denkmalverein zu Besuch in der Griechisch-Orthodoxen Metropolie

“Geschichte nach Feierabend” heißt die Veranstaltungsreihe des Denkmal- und Geschichtsvereins Bonn-Rrh. , zu der regelmäßig am ersten Dienstag im Monat zur Begegnung mit Beueler Denkmälern eingeladen wird. Zum Apriltermin  waren an die hundert Besucher in die griechisch-orthodoxe Metropolitankirche Agias Trias (griechisch für Heilige Dreifaltigkeit) nach Limperich gekommen, um die kunstvolle Ausstattung des Gotteshauses zu bestaunen und den Erläuterungen von Gemeindepfarrer Erzpriester Sokratis Ntallis über die Baugeschichte, aber auch die religiösen Hintergründe zu folgen.

1974 wurde der Bau der Kirche, die gleichzeitig auch der Bischofssitz von Deutschland und Zentraleuropa ist, unter der Leitung des Architekten Klaus Hönig begonnen und drei Jahre später eingeweiht.

Der Zentralbau, der im Grundriss der Form eines griechischen Kreuzes folgt, ist aus ockertönigem Backstein errichtet. Die Kuppel erhielt typischerweise die Form eines regelmäßigen Achtecks, eines Oktagons.

Zur sakralen Ausstattung gehörte von Anfang an die Ikonostase, eine aus Lindenholz reich geschnitzte und mit Bildnissen versehene Trennwand zwischen Altar- und Gläubigenraum. Das zweite Bild von links gibt in griechisch-orthodoxen Kirchen stets einen Hinweis auf das Kirchenpatronat; hier wurde daher die Dreifaltigkeit dargestellt. Zu Beginn waren die Wände noch rein weiß gewesen; erst viel später sollte die Ausmalung der Kirche vollendet sein. Der griechische Künstler Christophanis Voutsinas, so erklärte der Pfarrer, begann die Ikonenmalereien mit Hilfe seiner Tochter im Jahre 1979 und vollendete sie 23 Jahre später. Er schuf sie zunächst auf Leinwänden, die dann auf dem Putz fixiert wurden. Man hatte sich für dieses Verfahren entschieden, weil unter den hiesigen klimatischen Bedingungen, bei denen sich extrem trockene mit feuchten Perioden abwechseln, zu befürchten gewesen wäre, dass sich direkt auf die Wände aufgetragene Malereien abgelöst hätten. Auf rund 600 Quadratmeter Fläche entstanden so nicht nur eindrucksvolle Darstellungen von Heiligen sowie Motive aus dem Alten und dem Neuen Testament. Auch die beiden Bonner Stadtpatrone Cassius und Florentius sind vertreten. Carl J. Bachem, der Vereinsvorsitzende, äußerte die Hoffnung, dass eines Tages auch die dritte Stadtpatronin, St. Adelheid von Vilich, dazu gehören möge.

Dass die Gäste in der Kirche auf Stühlen Platz nehmen konnten, sei keinesfalls selbstverständlich, erklärte Pfarrer Ntallis. In der griechisch-orthodoxen Kirche beteten die Gläubigen im Stehen, im Gedenken an die Leiden Jesu Christi; allenfalls für alte und kranke Menschen sei die Stuhlreihe entlang der Kirchenwände gedacht.

Der gesellige Ausklang der Veranstaltung fand im Restaurant „Haus am Rhein“ statt.

Claudia Knöfel, Mitglied des Vorstands